Wohlfühlträume

Raumausstatterin Verena Bartl

„Das eigene Zuhause ist ein wichtiger Ort, an dem man sich wohlfühlen sollte“, sagt Verena Bartl. Die Raumausstatterin erfüllt die „Wohlfühlträume“ ihrer Kundschaft mit viel Liebe zum Detail. In ihrem gleichnamigen Laden in Miesbach berät und inspiriert sie alle, die auf der Suche nach dem gewissen Wohlfühlfaktor sind.

Sie bezeichnet sich selbst als „Stoffliebhaberin“ und betritt man ihren Laden im Manhardtwinkl versteht man was sie damit meint. Kunstvoll bestickte Vorhänge in Grüntönen, Kissen und Decken in knalligem Blau und mit feinem Loden bespannte Schrankwände in zarten Beigetönen – wo das Auge hinblickt, findet es in Verena Bartls Wirkstätte schönste Stoffe in den verschiedensten Farben. Im Oktober vergangenen Jahres eröffnete die 40-Jährige ihr neues Geschäft im Herzen von Miesbach, nachdem sie sich bereits im März 2022 mit einer eigenen Werkstatt in Gmund als Raumausstatterin selbstständig gemacht hatte. „Aber ich habe bald gemerkt, ich brauche einen eigenen Laden, in welchem ich dieses Handwerk auch präsentieren kann.“

Traumhafte Farben, ausgefallene Muster und die richtige Haptik

Dass die Räume in Miesbach auch Vertäfelungen importiert aus französischen Châteaus haben, hätte sie besonders gefreut. „Das hat mich an meine Zeit in Bordeaux erinnert“, erzählt Verena Bartl. Dort arbeitete sie 2015 für drei Monate in einem traditionellen französischen Raumausstatter Betrieb mit. „Dort lebt das Handwerk noch“, schwärmt sie. Aus Frankreich kämen unter anderem auch schöne Stoffe namhafter Produzenten, welche sie ebenfalls in ihrem eigenen Laden hat. Dabei würden nicht nur die traumhaften Farben und ausgefallenen Muster, wie sie etwa gerne von britischen Herstellern präferiert werden, zählen, sondern auch die Haptik eines Stoffes. Wie sich die verschiedenen Materialien anfühlen würden wäre oft ausschlaggebend dafür, ob sie diese verwendet.

Besondere Geschäftsbeziehungen

Von der ersten Beratung bis hin zur Montage vor Ort – die Raumausstatterin bietet ihren Kunden das Rundumprogramm ihres Handwerksberufs an. Dabei kooperiert sie auch mit anderen regionalen Gewerken, wie etwa Schreinern oder Kunstschmieden. Eine ganz besondere Geschäftsbeziehung ist die mit einer Plissiererin, welche für Verena Bartl kunstvolle Plissees unterschiedlicher Stoffe anfertigt. „Dieses uralte Handwerk ist so schön und es wäre schade, wenn es verloren geht.“ Mit hundert Jahre alten Papierschablonen, welche auch oft für die Herstellung von Trachtenstoffen verwendet werden, fertigt die Dame von Hand Plissees an, welche die Raumausstatterin dann für Wohnartikel wie Kissen oder die Bespannung von Schranktüren, Wanddekorationen oder Bettkopfteilen verwendet. „Da steckt eine große Wertschätzung des Produkts und der Herstellung dahinter, wenn man sich für so einen Stoff entscheidet“, sagt Verena Bartl.

Mut zur Farbe

Als Raumausstatterin fertigt sie in ihren „Wohlfühlträumen“ aber nicht nur neue Vorhänge, Kissen, Bankauflagen und viele weitere Elemente an, sondern polstert alte und stark gebrauchte Kleinmöbel auch wieder auf. Neben Teppichen und Kleinmöbeln findet die Kundschaft in dem lichtdurchfluteten Laden an der Ecke auch weitere Dekoelemente, welche das eigene Zuhause noch gemütlicher und ansprechender machen. Es sei immer schön, wenn sich ein bestimmter Stil durch ein Haus hindurchziehen würde, sagt die Raumausstatterin. Sie rät Mut zur Farbe und zu Mustern zu haben, auch wenn der Trend derzeit vor allem auf gedeckten Farben wie Beige-, Weiß- und Grautönen liege. „Aber auch diese können mit farbigen Elementen oder personalisierten Details, wie etwa einer Prägung auf Leder aufgewertet werden.“

Vielfalt der Möglichkeiten

Die Vielfalt der Möglichkeiten ist es, welche die Handwerkerin an ihrem Beruf so schätzt. Dafür brauche es das richtige Gespür für ihre Kundinnen und Kunden und diese in der Entscheidungsfindung auch leiten zu können. „Geschmäcker sind unterschiedlich. Manche wissen genau was sie wollen und andere sind offen für Neues“, erzählt sie. Ihr sei es wichtig, die Vorauswahl aus dem Laden auch in den Kundenräumen vor Ort noch einmal anzusehen. Die Lichtverhältnisse, der Raumschnitt – das alles würde nochmal einen Unterschied machen. „Auch hat jeder Raum seine ganz eigene Energie“, erklärt sie. Wichtig ist es für sie, ihren Kundinnen und Kunden einen Raum zu erschaffen, in welchem Geborgenheit aufkommt. „Körper, Geist und Seele sollten sich dort wohlfühlen."