Unser neuer Pfarrvikar
Für zwei Jahre wird Michael Engel als Pfarrvikar in Miesbach sein. Wer jetzt denkt, dass da einer auf der Durchreise ist, der irrt.
Der Weg zu Gott und zu den Menschen
Sein Weg zu Gott war weder gerade noch leicht. Umso sicherer weiß Michael Engel heute, dass er seine Berufung gefunden hat. Seit 1. September 2020 hat er die Stelle des Pfarrvikars in der Miesbacher Pfarrei Mariae Himmelfahrt inne und man glaubt ihm sofort, wenn er sagt: „Ich fühle mich hier wohl.“ Eine andere Welt als Rosenheim sei das: Dort hat er die vergangenen drei Jahre als Kaplan absolviert. Jetzt ist der geborene Weilheimer wieder mehr in der Nähe seiner Heimat, in der Nähe der Berge und genießt es, für Miesbach, Parsberg, Hausham und Agatharied zuständig zu sein. „Hier im Oberland ist die Luft klarer und reiner, selbst das Licht ist ein anderes“. Und auch das Pfarrhaus selbst ist ihm schon eine neue Heimat geworden. Zwei Jahre wird er hier sein, dann ist seine Vorbereitung abgeschlossen und er kann 2022 als Pfarrer in seine erste eigene Pfarrei wechseln.
Mehr als ein Spruch
„Der Mensch denkt und Gott lenkt“, sagt Michael Engel über den eigenen Lebensweg. Zwar hat er sich schon als Kind, nach dem frühen Tod des Vaters, für Kirchen interessiert und sich in ihnen immer fast wie zu Hause gefühlt. Aber nach der Schule ging der Weg erst einmal in eine andere Richtung. Michael Engel ist gelernter Reisekaufmann und weiß, was es heißt, zum Arbeitsplatz zu pendeln und dort von 7.30 Uhr bis nach 19.00 Uhr konzentriert zu arbeiten. Trotz der interessanten Tätigkeit aber blieb eine Sehnsucht unerfüllt. „ Mich hat schon immer das Sakrale angesprochen“, sagt er ganz ruhig, so als sei es das Selbstverständlichste der Welt. Für ihn war es nie eine Frage, ob Gott existiert. Und so wuchs aus der inneren Nähe zu Gott auch der Wunsch, Gott näher zu sein. Aufenthalte im Kloster Einsiedeln – dem wichtigsten Marienwallfahrtsort der Schweiz – gaben ihm Halt in einer Zeit, in der er in München gleichzeitig für das Lehramt an der Realschule Katholische Theologie studierte. Bis Michael Engel eines Tages wusste: „Ich will Priester werden“ und 2012 ins Priesterseminar in München eintrat.
Auf dem Weg zum Menschen
Ich erlebe Michael Engel im Interview als einen Mann mit innerer Ruhe und Standfestigkeit. Ruhig und umsichtig hört er zu und so entsteht zwischen uns ein Gespräch über Glaubensinhalte. Schnell sind wir uns einig, dass es in der heutigen Welt schwer ist, sich auf das eigentlich Wichtigste zu konzentrieren, die eigene Seele und das Leben mit und in der Spiritualität. Viel sei da schon verloren gegangen in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Hier wäre es wichtig, mit tiefem Glauben und Menschlichkeit gegenzusteuern, um den Gläubigen neue Impulse zu geben.
Einen Wunsch für die Zukunft hat der engagierte Pfarrvikar auch: Wenn möglich, würde er gerne im Südwesten des Erzbistums München-Freising weiterarbeiten. „Die Benediktinerabtei Kloster Ettal“, sagt er, „ist ein Sehnsuchtsort…“
Kontakt:
Michael Engel
Pfarrvikar
Tel.: 08025 / 7019-20
Mengel@ebmuc.de
Text und Foto: Verena Wolf