Sie gehören einfach dazu! Krapfen mit süßer Marmelade und anderen herrlichen Füllungen sind, wie Redoute oder eine tolle Kostümierung, machen den Fasching erst zu dem, was er ist.
In einen Faschingskrapfen zu beißen, ist immer ein Vergnügen – und bei einem Exemplar aus der Hofbäckerei Steingraber sogar ein ganz Besonderes. Das liegt genauso an der gekonnten und liebevollen Herstellung wie am Mehl und den anderen Zutaten. „Wir kaufen das Mehl für unsere Backwaren nur bei demeter- und Bioland-Bauern aus der Region. Gemahlen wird dieses Mehl aus unverzüchteten Getreidesorten. Wir backen dann daraus das reichhaltige Sortiment unserer Hofbäckerei“, erklärt Florian Steffl, der den Betrieb vom Vater und Großvater übernahm. Eine weitere Besonderheit: Es kommen weder chemische Zusätze noch Geschmackverstärker zum Einsatz. Und als Treibmittel finden nur betriebseigener Sauerteig und Backferment sowie Bio-Hefe Verwendung.
Hofbäckerei mit Familientradition
„Mit ist wichtig, dass die Natur, mit der wir leben, eine gute Zukunft hat – vor allem aber unsere Kinder“, sagt mir Florian Steffl am Telefon beim Interview. Er führt damit eine Geschichte weiter, die schon 1980 begann. Damals beschloss Familie Steffl, den Hof der Familie nach demeter Prinzipien auszurichten. Das war in den ersten Tagen der Bio-Aera eine mutige Pioniertat. Kaum jemand hatte damals Erfahrung mit der „biologisch-dynamischen Landwirtschaft“ und niemand wusste, wie das Abenteuer für den Bajuwaren-Hof in Vagen ausgehen würde.
Demeter – was ist das eigentlich?
Heute sind demeter Betriebe so etwas die Juwelen unter den Bio-Höfen, denn hier gelten eigene Regeln. Demeter Betriebe arbeiten nach der Überzeugung, dass Tiere, Pflanzen und sogar der Boden lebendige Organismen sind, die sorgsam zu pflegen sind. So dürfen chemische Düngemittel oder Arzneien nicht eingesetzt werden, stattdessen stärkt man z.B. die Lebenskräfte der Böden mit Heilpflanzen-Präparaten, Kiesel und Kuhdung. Ziel ist es, Lebensmittel zu produzieren, die den menschlichen Leib ernähren und sich positiv auf Seele und Geist auswirken – ganz im Sinn der mütterlich-fürsorglichen Zeus-Schwester Demeter, die bei den „alten“ Griechen für die Fruchtbarkeit der Erde und gute Ernten zuständig war.
Fleisch, Milch und Käse
Kein Wunder, dass diese biodynamischen Lebensmittel von Steingraber eine besondere Qualität haben – seien es Backwaren, Fleisch, Wurst oder Käse. Der Bajuwarenhof hält seine Rinder nach demeter Richtlinien und züchtet selbst. Im Sommer leben die Kühe auf der Weide, im Winter im geräumigen Laufstall. Die Milch wird in der eigenen Käserei verarbeitet oder an Berchtesgadener geliefert. Kaufen kann man diese besonderen Lebensmittel direkt in Vagen in der Neuburgerstr. 2. Dort gibt es auch einen täglich wechselnden Mittagstisch, der sehr beliebt ist.
Immer frisch am Markttag
Zum Markttag nach Miesbach nimmt der Einkaufswagen der Hofbäckerei Steingraber jede Woche vor allem Backwaren, feine Kuchen und natürlich eine reiche Auswahl an Brot mit. „Die Miesbacher lieben vor allem die `Walnussweckerl` und das `Steingraber hell`“, verrät Florian Steffl. Natürlich geht Steingraber mit der Saison. So warten jetzt noch bis zum 20. Januar die herrlichen Faschingskrapfen auf ihre Liebhhaber. „Wir haben dieses Jahr dasselbe Sortiment wie immer, also Krapfen mit Aprikosen-, Johannisbeer- und Hagebutten-Marmelade. Dazu Eierlikör-, Schokovanille- und Nougatkrapfen... Und natürlich gibt es auch unsere Johannisbeer-Dinkelkrapfen“, zählt Florian Steffel auf. Ja, und danach darf man sich schon auf Ostern und auf die Erdbeerzeit freuen, wenn es bei der Hofbäckerei Steingraber wieder neue Köstlichkeiten gibt.
Text: Verena Wolf
Foto: Florian Bachmeier
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Hofbäckerei Steingraber
Florian Steffl
Neuburgstr. 2
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