Miesbach - eine Stadt voller Geschichte
Bald glänzen sie wieder an 100 Gebäuden in Miesbach – die neuen, auf Dibond-Platten gedruckten Schilder für die geschichtsträchtigen Häuser der Stadt.
Die Idee, auf die reiche Miesbacher Ortsgeschichte hinzuweisen, stammt von der Vorstandschaft des Trachtenvereines Miesbach. Dessen damaliger Vorstand Stefan Baumgartner entwarf schwungvolle Hausschilder, auf denen ein kurzer historischer Abriss Platz fand. Im Jahr 2004 war die Beschriftung noch mühevolle Kleinarbeit. Vereinskassier Markus Baumgartner verwendete sehr viel Zeit darauf, Informationen zu recherchieren, die Texte in Computerschrift zu setzen, auf Schneideplotter auszudrucken, die Schrift mit der Hand zu entkernen, auf Transferfolie zu bringen und schließlich aufzukleben. 70 Schilder entstanden auf diese Weise und sie weckten sehr rasch das Heimatbewusstsein der Bevölkerung und das Geschichtsinteresse bei den Gästen der Kreisstadt.
Als die Schilder allmählich verwitterten und ein Austausch nötig war, wurde deutlich, dass diese zeitaufwändige Leistung nicht mehr ehrenamtlich erbracht werden konnte. So nahm sich die Stadt Miesbach dieser Aufgabe an. Stadtarchivarin Barbara Wank und Historiker Alexander Langheiter überarbeiteten die Texte und fügten 30 neue Gebäude hinzu. Marisa Blank vom Kulturamt bereitete am PC die Gestaltung der Schilder vor, so dass Digitaldrucke auf lange haltbaren, UV-beständigen Alu-Dibond-Platten möglich wurden.
Freiwillige Helfer des Trachtenvereines werden in den kommenden Wochen die Schilder austauschen oder neue hinzufügen. Insgesamt sind es an die 100 Gebäude, die besonderes Augenmerk wert sind.
Entweder mittels QR-Code, welcher auf den Schildern abgebildet ist, oder durch händische Eingabe findet der interessierte Besucher unter www.miesbach.de/haeuserchronik historische und aktuelle Ansichten der jeweiligen Gebäude.
Unser Bild zeigt das Musikhaus Winkler in der Kirchgasse 4, eine ehemalige Hutmacherei. 1652 als Nagelschmied genannt mit Bildmedaillon im Giebel von Richard Schaupp, nach Vorbild der Madonna Tempi von Raffael. Das Haus ist ein besonderer Blickfang, weil seine Eigentümer stets für ausgesprochen schönen Blumenschmuck sorgen.
Text und Foto: Isabella Krobisch