gefüllte Gläser in der Landschaft, © Bürgerstiftung Miesbach

Festival der Biervielfalt im Oberland

Das klassische Helle, oder lieber das kräftige Dunkle? Wer denkt, dass es nur beim Wein eine interessante Vielfalt gibt, der täuscht sich. Denn auch in der Welt der Biere liegen noch einige Geschmacksrichtungen zwischen den beiden Klassikern. Diese können die Besucher des ersten „Festivals der Biervielfalt im Oberland“ in Miesbach erleben und natürlich verkosten.

 

Die Geschichte des Bieres in Bayern geht bereits über 1000 Jahre zurück. Seit 1516 unterliegt das in Deutschland gebraute Bier dem Reinheitsgebot und diese Tradition wurde 2015 sogar zum immateriellen Kulturerbe des Freistaates erhoben. Die unterschiedlichen Malzarten, Hopfensorten, Hefestämme und Gärungsmethoden machen jede Biersorte zu etwas Besonderem und jede Brauerei pflegt ihre eigenen Herstellungsprozesse.
 

Klosterwiese weiter beleben

So auch die elf Brauereien aus dem Oberland zwischen Rosenheim und Bad Tölz, welche ihre jeweiligen Spezialitäten beim ersten „Festival der Biervielfalt im Oberland“ auf der Klosterwiese präsentieren. Am Freitag, 6. und Samstag, 7. Oktober 2023 dürfen sich die Besucher dieser Premiere im Landkreis mehr als 50 Biersorten, vom Keller- und Lagerbier bis hin zum modernen Craftbeer schmecken lassen. Organisiert wird das Festival von der Bürgerstiftung Miesbach, deren Vorsitzender Andreas Brünner gemeinsam mit Bernt Horeth die Idee dafür hatte. Letzterer ist ebenfalls Mitglied der Stiftung und Vorsitzender des Vereins „Die Waldecker“, welche auf der Klosterwiese bisher ihr Mittelalterliches Klosterfest feierten. Aufgrund der Umbauarbeiten und des neuen Freigeländes der Kinderkrippe, wurde das Mittelalterfest in diesem Jahr auf die Habererwiese verlegt. „Wir wollten aber trotzdem als Bürgerstiftung etwas auf der Klosterwiese veranstalten und so konkretisierte sich der Gedanke des Bierfestivals“, erzählt Andreas Brünner.
 

Flüssiges Gold und Brauereihandwerk

Bernt Horeth ist Lehrer an der Städtischen Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten und Braugewerbe in München und hat dadurch gute Kontakte zu vielen bayerischen Braumeistern. „Ganz wichtig ist uns: Das ist kein Bierfest, bei dem sich sinnlos betrunken werden soll“, betont Andreas Brünner. Es gehe um den verantwortungsvollen Umgang mit dem alkoholischen Getränk und darum, sich durch die Genussvielfalt zu probieren. Deshalb werden auch keine halbe Liter Krüge oder gar Maßen ausgeschenkt, sondern jeder Besucher erhält für den Eintrittspreis von 5 Euro ein 0,3 Liter Degustationsglas, in welches die verschiedenen Braumeister ihr flüssiges Gold ausschenken. Diese sind nämlich vor Ort und erklären alles zum Herstellungsprozess, den Besonderheiten und der Vielfalt ihrer Biere. „Wir möchten das Brauereihandwerk mal von einer anderen Seite präsentieren“, erklärt der Stiftungsvorsitzende.
 

Kulinarik aus der Region

Von der großen bis hin zur Mikrobrauerei haben die Organisatoren alle Bierbrauer in der Region angeschrieben. Neben den Platzhirschen im Oberland finden sich an diesem Wochenende aber auch einige kleinere, neuere Brauereien beim Bierfestival wieder. „Es wird eine Herausforderung, all diese Schankwagen rein- und wieder rauszufahren, aber wir freuen uns und sind gespannt, wie das Festival bei den Leuten ankommt“, freut sich Andreas Brünner. Eine organisatorische Herausforderung war auch die kulinarische Verköstigung zu planen, denn die Organisatoren setzen bewusst auf regionale Produkte, größtenteils mit Bio-Qualität. „Es war uns wichtig, Qualität und Lieferanten aus der Region einzubinden“, sagt er. So dürfen sich die Besucher auf Rindfleisch-Burger vom Oberland-Weiderind von „machtSinn“, den vegetarischen „MiaschBurger“ der „WIRKSTATT Oberland“, Rindsbratwürste vom regionalen Bauernhof der Metzgerei Killer, Grillspezialitäten der „Marktstoana Burschen“ und Schupfennudelvariationen aus der großen Pfanne von „Die Waldecker“ freuen.
 

Verantwortlicher Biergenuss

Natürlich geht ein „Festival der Biervielfalt im Oberland“ auch nicht ohne ein passendes Rahmenprogramm über die Bühne. Den Freitag gestaltet die „Skill Gang“ mit Rock und Soul von 17 bis 20 Uhr musikalisch und am Samstag spielt von 15 bis 19 Uhr „Roda de Choro de Munique“ brasilianische Choromusik. „Das wird keine Party, sondern ein Festival in gemütlicher Atmosphäre, das zum Verweilen einlädt“, betont Andreas Brünner. Weshalb auch strenge Einlasskontrollen stattfinden werden. „Wir möchten damit den verantwortlichen Biergenuss zelebrieren und appellieren an alle Besucher, dies auch so zu sehen.“ Besonders freut sich das Organisationsteam über den Besuch der amtierenden Bayerischen Bierkönigin Mona Sommer, welchen der Bayerische Brauerbund gesponsert hat. Sie wird am Samstag um 17 Uhr eine kleine Reise in die Welt der Biervielfalt präsentieren. Neben viel Wissenswertem zum Bier und Verkostungen, dürfen sich die Besucher auch auf kostenlose Degustationsführungen freuen. Der gesamte Erlös der Veranstaltung fließt in die Bürgerstiftung Miesbach ein, welche die verschiedensten Projekte fördert.

Sollte das Wetter starke Regenfälle und Sturm voraussagen, muss das Festival leider abgesagt werden. „Aber mit leichtem Regen kommen wir klar“, sagt Andreas Brünner mit einem Augenzwinkern. Dem Geschmack der Biere tut das Wetter jedenfalls keinen Abbruch und so freuen sich alle auf die Premiere des „Festivals der Biervielfalt im Oberland“. Wenn diese glückt, möchte die Bürgerstiftung Miesbach dieses gerne als festen Programmpunkt in der Region etablieren. Ein Logo und ein stimmiges Konzept gibt es bereits und genügend Bierliebhaber mit Sicherheit auch.

Text: Selina Benda
Foto: Bürgerstiftung Miesbach

Impressionen

Stadt Miesbach, © Dietmar Denger
Stadt Miesbach

© Dietmar Denger

Stadtführungen_Drohnenaufnahme Miesbach_1920x1280
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Miesbacher Tracht_Titel_Stadtplatz
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Genussführung_Sonja_Still (2)
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MB_Wochenmarkt-0081_1920x1280
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