Abbau April 2024, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.
Warmbad im Sommer, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.

Das Warmbad sucht Helden

Endlich ist es so weit: Auch wenn im Sommer 2024 das Bad geschlossen bleibt – es ist für einen guten Zweck, denn der Neubau des Bades ist beschlossene Sache. Wer sich für den guten Zweck engagieren will, kann nun selbst kräftig mithelfen, denn jeder Betrag zählt!

 

Man könnte fast denken, dass der Himmel selbst ein Einsehen hat, ist der Sommer bisher doch so kalt und regenreich, dass kaum jemand auf die Idee gekommen wäre, baden zu gehen! Warum das ein Thema ist? Nun, in diesem Sommer bleibt unser schönes Schwimmbad geschlossen – und das bedeutet für viele Miesbacher den Verzicht auf das schönste Vergnügen in unserer Stadt. Denn das Warmbad ist für Groß und Klein ein herrlicher Ort für Spaß und Erholung. Wie befreiend ist es, sich ins große Becken gleiten zu lassen, das Wasser zu durchpflügen, in den blauen Himmel darüber zu sehen und zu spüren, wie Anspannung und Stress sich davon machen. Später dann ein Getränk am Kiosk holen und in der Sonne dösen – was gibt es Schöneres?

 

Ein guter Ort für Kinder

Was schon für uns ältere Semester ein Vergnügen ist, ist für Kinder noch viel wichtiger, denn im Schwimmbad darf man in Maßen sogar toben, kreischen und Spaß haben. Und weil man im Schwimmbad natürlich Freunde treffen, Eis essen, Limo trinken und ein Auge aufs andere Geschlecht werfen kann, ist das Schwimmbad für die Jugend ganz und gar unverzichtbar. Außerdem ist es der Ort, an dem kleine – und so mancher große Miesbacher – das Schwimmen gelernt hat…Wie gut, dass unser Bad für all diese unterschiedlichen Wünsche und Ansprüche groß genug ist!

 

Gut Ding braucht Weile

Man kann also denen, die das Freibad an der Schlierach mit dem wirklich großen Becken und seinen weitläufigen Liegewiesen einst erschaffen haben, nur dankbar dafür sein, dass sie es gleich großzügig angelegt haben. Das ist ja nicht selbstverständlich.
Aber schon im Vorfeld des Bad-Baus hatte man nicht nur an die Miesbacher Bevölkerung gedacht. Es war ein anonymer Briefschreiber, der 1879 im Miesbacher Anzeiger ein Bad forderte, um den Sommerfrischlern, die sich lieber an den Seen aufhielten, eine Alternative in der Stadt zu eröffnen.
Nach reiflicher Bedenkzeit war es sieben Jahre später so weit: Dank des Engagements des Anfang 1886 gegründeten Fördervereins, der die notwendigen finanziellen Mittel bereitgestellt hatte, konnte das Freibad am 14. Juli 1886 die Tore öffnen.

 

Das Herzstück schwächelt

Herzstück war das Bassin, und das war mit einer Länge von 60 Metern und einer Breite von 20 bis 30 Metern richtig groß.
Entworfen hatte es der Distrikts-Techniker Karl Koeber.
In seiner Miesbach-Chronik schreibt Alexander Langheiter weiter: „Die Ausführung in Portlandbeton nahm der Besitzer der Cementfabrik Dr. Briegleb vor, in dessen Fabrik sich bis dahin ein erstes, privat betriebenes öffentliche Bad befand.“
Bis 1936 betrieb anschließend der Förderverein das Bad allein. Damit hat das Bad, das seit 1936 in der Obhut der Stadt ist, mehr als ein respektables Alter von fast 140 Jahren erreicht – und ist nun auf seine „alten Tage“ noch einmal in die Schlagzeilen geraten, denn vor allem das Becken zeigt Ermüdungserscheinungen und Mängel, die dringend behoben werden müssen.

 

Die bittere Wahrheit

Wer es also noch nicht aus der Zeitung oder aus dem Bekanntenkreis weiß: Das Bad muss saniert werden, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sieht. Warum das so ist, erklärte Bernhard Heidl, 1. Vorsitzender des Fördervereins, gegenüber dem Miesbacher Merkur so: „Wenn die Sonne scheint und der Rasen gemäht ist, sieht man dem Bad seine Probleme gar nicht an. Das macht es oft gar nicht so leicht, den Leuten die Dringlichkeit einer Sanierung zu verdeutlichen. Aber die ungeschminkte Wahrheit schaut eben anders aus. Wasserverlust und Energieverbrauch sind eklatant, die alte Technik kann jederzeit ausfallen.“
Diese Probleme bereiten den Verantwortlichen schon seit Jahren Kopfzerbrechen – die Kernfrage lautet: Sanierung oder Neubau? Und natürlich ist das vor allem eine Kostenfrage.

 

Grünes Licht für einen Neubau

Wer am Beckenrand steht und denkt: „Sieht doch noch prima aus“, erkennt nicht, was mir einmal jemand so erklärt hat: „Das Problem am Sanieren ist, dass wir nicht wissen, wie es hinter den Fliesen aussieht.“
Sollte sich nämlich während der Sanierung herausstellen, dass der Beton hinter den Fliesen brüchig ist, dann steigen die Kosten der Sanierung in unbekannte Höhen.
Deshalb hat nun das Rathaus entscheiden, den ganz großen Wurf zu wagen und ein zukunftsfähiges Bad mit einem Edelstahlschwimmbecken zu bauen.

 

Keine leichte Entscheidung

Diese Entscheidung ist in erster Linie einem Dreigestirn an engagierten Männern zu verdanken: Außer dem 1. Bürgermeister, Dr. Gerhard Braunmiller haben sich vor allem der 1. Vorsitzende des Fördervereins Warmbad, Bernhard Heidl und Erhard Pohl, der Badereferent der Stadt Miesbach, mit viel Herzblut für das Warmbad eingesetzt.
Bernhard Heidl, der schon lange eine Sicherstellung des Badebetriebs fordert, ist es übrigens aufgrund einer von ihm initiierten Online-Petition im Jahr 2017 zu verdanken, dass der Bayerische Staat das Sonderprogramm Schwimmbadförderung überhaupt aufgelegt und einen „Schwimmbadfonds“ eingerichtet hat.

Ein Glück, dass auch Erhard Pohl sich mit größter Zähigkeit immer wieder im Stadtrat für das Bad eingesetzt hat, bis dieser beschloss, die Herkules-Aufgabe anzugehen.

 

Ein mutiger Schritt in die Zukunft

Geplant ist, den Kleinkinderbereich mit 2 Becken und Spraypark zu vergrößern und eine Breitrutsche anzuschaffen, die den Spaßfaktor für Kinder und Jugendliche erhöht. Auch der Schwimmbereich selbst wird umstrukturiert: Das neue Becken wird vier 25 Meter Bahnen und zwei 50 Meter Bahnen erhalten. Dazu wird ein Strandeingang gebaut und die Wasserattraktionen werden gefasst und vom Schwimmbereich getrennt.
Ein Blick auf den Plan zeigt: Das Ganze ist perfekt durchdacht, sieht toll und attraktiv aus.

Damit wäre das Bad für die Zukunft bestens gerüstet. Aber natürlich kostet das auch etwas.

 

„Dei Buiva huift“

Und hier sieht die Situation für unsere Stadt, die gerade viel in die Zukunft investiert, schwierig aus. Auch wenn ein Teil der Mittel von der Kommune bereit gestellt werden kann und staatliche Förderung dazu kommt, muss ein Teil der Kosten noch finanziert werden.
Die rettende Idee ist eine Spendenaktion, die von allen Verantwortlichen unterstützt wird.
Unter dem packenden Titel „Jetzt zum Warnbadheld werden!“ liegen seit kurzem überall in der Stadt schöne Flyer in frischem Türkis aus. Hierin finden sich nicht nur zwei Skizzen, die das künftige wunderschöne Warmbad zeigen, sondern auch alle Kontaktdaten für eine Spende.

 

Kontakt und Spendenkonto

Wenn auch Sie also für den guten Zweck etwas geben wollen, ist es ganz einfach: Überweisen Sie den Betrag auf das Konto des Fördervereins bei der Kreissparkasse Miesbach. Denn wie heißt es so schon: „Dei Buiva huift“, also „Deine Spende zählt!“

 

Förderverein Warmbad Miesbach e.V.

Vorsitzender Bernhard Heidl

Schützenstraße 11 b

83 714 Miesbach

 

Jetzt spenden und Warmbadheld sein!

IBAN: DE75 71 15 70 0 00 63 14 42

BIC: BYLADEM1MIB

 

Kontakt

foerderverein@warmbad-miesbach.de

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Text: Verena Wolf (Miesbacher Verlagshaus)
Fotos: Stadt Miesbach, Förderverein Warmbad Miesbach e.V.

Impressionen

Warmbad, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.
Warmbad

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Zukunft Warmbad, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.
Zukunft Warmbad

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Warmbadhelden gesucht!, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.
Warmbadhelden gesucht!

© Förderverein Warmbad Miesbach e.V.

Abbau April 2024, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.
Abbau April 2024

© Förderverein Warmbad Miesbach e.V.

Warmbad, 1930, © Stadt Miesbach
Warmbad, 1930

© Stadt Miesbach

Warmbad im Sommer, © Förderverein Warmbad Miesbach e.V.
Warmbad im Sommer

© Förderverein Warmbad Miesbach e.V.