Betritt man den Laden von Julia Antretter-Neudert, findet man sich in einem Traum aus wunderschönen Blumen, besonderer Dekoration und vielen zauberhaften Kleinigkeiten wieder. Im BLÜTZENZEIT in Miesbach wird Floristik neu gedacht und unkonventionell gemacht und der Erfolg gibt der Inhaberin auf ihrem ganz eigenen Weg in dieser Branche recht.
„Das schöne an Blumen ist, dass sie immer eine Freude machen und die Leute begeistert sind, wenn sie etwas von mir bekommen“, sagt Julia Antretter-Neudert. Sei es ein Blumenstrauß zum Geburtstag, ein Gesteck zur Hochzeit oder auch ein Kranz für die Beerdigung – Blumen bereiten den Menschen eigentlich immer eine Freude. „Das ist es, was ich an meinem Beruf liebe.“ Es habe für sie auch nie einen anderen Wunschberuf gegeben erzählt sie. „Ich hatte schon als Kind immer Blümchen in der Hand.“ Im großen Garten ihrer Großmutter umherstreifen und die Vielzahl an Blumen und Pflanzen bewundern – „für mich gab es nichts besseres.“
Der Traumberuf von klein auf
Mit 16 Jahren begann sie dann ihre Ausbildung zur Floristin in Holzkirchen, schnupperte danach in eine Gärtnerei rein und machte sich 2008 mit ihrem eigenen Laden in Miesbach schlussendlich selbstständig. Ein Glücksfall, dass das Haus in der Frühlingsstraße schon seit vielen Generationen im Besitz ihrer Familie war und gemeinsam mit ihrem Vater baute sie die Wohnung im Erdgeschoss wieder in ein Ladengeschäft um. Das war es schon unter ihrem Urgroßvater gewesen, der zu seiner Zeit eine Spenglerei dort betrieb. Gemeinsam mit ihrer Mutter startete Julia Antretter-Neudert das Floristikgeschäft BLÜTENZEIT und hätte selbst nie gedacht, einmal ihr 15-jähriges Bestehen mit insgesamt sieben Mitarbeiterinnen zu feiern.
Alles, bloß nicht langweilig
Was die Kreationen von ihr so besonders machen ist eine Prise Verrücktheit und Mut, gepaart mit hoher Qualität und Handwerkskunst. „Wir haben uns einen Namen gemacht, indem wir eben nicht nur das Traditionelle anbieten“, erklärt die Chefin. Die Leute wüssten schon, „dass wir die G‘spinnadn sind“, sagt sie lachend. Ihr Stil sind nicht die quietschbunten Blumensträuße und Trends, es sind vor allem die besonderen Farben und Blumen, die es der Elbacherin angetan haben. Schwarze Kerzen, Blüten in dunkellila und Federn in den Adventsgestecken – bei BLÜTENZEIT bekommt man eben auch alles, was nicht Mainstream ist. „Das was alle haben ist für mich langweilig“, erklärt die Floristin und so kauft sie oft all ihre Waren bereits ein dreiviertel Jahr im Voraus auf den großen Messen in Deutschland und Europa ein. Seit ein paar Jahren zählen auch Trockenblumen in den verschiedensten Kreationen zu ihrem Repertoire, auch wenn der Trend erst seit diesem Jahr auch in der Region so richtig angekommen ist. „Man muss auch mal was ausprobieren und frech sein, manchmal braucht es dafür halt eine gewisse Anlaufzeit.“
Ein neuer Werkraum
Was man aus Blumen und Pflanzen alles zaubern kann, bekommen ihre Kunden vor und in ihrem Laden zu sehen. Besonders jetzt in der Adventszeit begeistern die einzigartigen, aber auch traditionellen Kränze sowie die vielen kleinen Geschenkideen, mit Kerzen, Gestecken, Gläsern, Schalen in einer solchen Vielzahl und Variation, dass man sich eigentlich gar nicht entscheiden kann. Seit vergangenem Jahr kann Julia Antretter-Neudert ihre Arbeit und ihren Stil auch in einem ganz besonderen Ambiente präsentieren. Im hinteren Teil des Hauses hat sie ihren Werkraum eröffnet, in welchem ihre Mitarbeiterinnen endlich auch genug Platz zum Arbeiten haben. „Wir sind aus allen Nähten geplatzt im Laden vorne“, erzählt sie. Büro, Verkaufsraum und Arbeitsfläche in einem, das hätte nicht mehr funktioniert. Wieder mit tatkräftiger Hilfe ihres Vaters baute sie die Räumlichkeiten um. Ein Projekt mit manchen ungemütlichen Überraschungen, welche sogar den immerwährenden Humor der Floristin auf die Probe stellten. Entstanden ist jedoch ein wunderschöner Showroom und Besprechungsraum, der die Atmosphäre von BLÜTENZEIT widerspiegelt.
Nur nicht den Humor verlieren
Dort finden auch die vielen Gespräche mit den Brautpaaren statt, welche Julia Antretter-Neudert und ihr Team betreuen. Vom Brautstrauß über das blumige Hundehalsband bis hin zum Kirchenschmuck – „es gibt fast nichts, das wir nicht machen“, sagt sie. Hochzeiten seien mittlerweile das Steckenpferd geworden. Im Sommer herrsche Hochsaison, im Jahr arbeitet das Team zwischen 100 bis 140 Hochzeiten ab. „Ich liebe Hochzeiten einfach“, erzählt die Floristin strahlend. Für das Jahr 2024 sei sie schon fast wieder ausgebucht. „Wir kümmern uns um alles, von der Auswahl der Blumen und anderen Elemente bis hin zur Dekoration am Ort der Veranstaltung.“ Kleine und große Pannen versuche sie immer mit Humor zu nehmen. Wie etwa, als sie eine freie Trauung auf einer Alm schon fertig vorbereitet hatte und plötzlich eine Herde Kühe kam und anfing den Blumenschmuck zu fressen. „Da haben wir alles wieder eingepackt und sind umgezogen.“ Solche Dinge würden passieren, wichtig sei nur, dass die Kunden nichts davon mitbekommen, sagt sie. Auch die Hotels und Veranstalter in der Region wissen um diese Professionalität und zählen mittlerweile zu ihren Kunden. „Ein Traum von mir ist es noch, mal eine Großveranstaltung ab 2000 Gästen aufwärts zu dekorieren“, erzählt Julia Antretter-Neudert. Sie liebe Herausforderungen. „Mit mir wird es nicht langweilig.“
Das besondere Gespür
Einer neuen Herausforderung stellt sie sich nun gemeinsam mit ihrem Team. Zum ersten Mal wird im BLÜTENZEIT eine neue Kollegin ausgebildet. „Lange Zeit dachte ich, das können wir nicht auch noch machen“, erklärt sie. Jedoch wisse sie auch um den Mangel an Nachwuchs in der Branche, viele Lehrbetriebe gäbe es nicht. Sie selbst hat gemeinsam mit ihrem Mann zwei Jungs, diese seien zwar auch Blumenliebhaber, „aber den Laden übernehmen werden sie wahrscheinlich nicht.“ Das Wichtigste sei in diesem Beruf neben Kreativität und handwerklichem Geschick ein besonderes Gespür. „Anhand von Anlass und Farbwunsch und ein paar Fragen finden wir heraus, was die Kunden wollen. Ob es traditionell oder auch etwas verrückt sein soll“, erklärt die 40-Jährige. Zu kleine Hände zum Sträuße binden gäbe es übrigens nicht; erklärt sie lachend: „Es ist ja nicht umsonst ein Lehrberuf, das hat viel mit der richtigen Technik zu tun.“
Neue, erfolgreiche Ideen
An Ideen ihr Geschäft immer weiter zu entwickeln und damit zukunftsfähig zu machen, mangelt es der kreativen Frau jedenfalls nicht. Zu ihrem „großartigem Team aus tollen Frauen“ zählt seit drei Jahren auch ein besonderer Kollege. Direkt neben dem Laden steht der Blumen-Automat, der 24/7 frische Sträuße, Gestecke und Kränze für die Kunden bereithält. „Der wird richtig gut angenommen, teilweise füllen wir bis zu dreimal nach am Wochenende“, sagt die Floristin. Sogar im Onlineshop auf der Website von BLÜTENZEIT können die Kunden ihre blumigen Arrangements bestellen, ausgeliefert wird von Bayrischzell bis Holzkirchen.
Wer nun denkt, dass in Julia Antretter-Neuderts Zuhause bestimmt keine einzige Blume steht, der irrt sich. „Da sind immer frische Blumen und viel Dekoration.“ Auch von ihrem Mann bekommt sie regelmäßig einen Strauß geschenkt. Am liebsten mag sie übrigens selbst Pfingstrosen, am wenigsten Sonnenblumen. Den Farbtrend für nächstes Jahr verrät sie auch noch: Nude- und Rosétöne.
Die Kunden von BLÜTENZEIT dürfen gespannt sein, wie die kreative Inhaberin dies in ihren einzigartigen Kreationen und Dekorationen wieder mit einbauen wird.
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